Blutdruck zu niedrig
Zu niedriger Blutdruck, vom Mediziner als Hypotonie bezeichnet, ist weit verbreitet. Zwei bis vier Prozent der Bundesbürger sind betroffen, vorwiegend Frauen und jüngere Menschen mit schlankem grazilem Körperbau. Unter den Pflegeheim- und Herzpatienten leiden sogar mehr als ein Drittel daran.
Dies sind typische Symptome
Lästig, aber üblicherweise nicht gefährlich, sind die Beschwerden. Dazu zählen: rasche Ermüdbarkeit, dauernde Mattigkeit, Antriebsarmut - besonders am Morgen (Morgenmuffel) - Gedächtnis- und Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Wetterfühligkeit, Sehstörungen, Kältegefühle in Händen und Füßen, Unlustgefühle, Herzklopfen, Blässe im Gesicht, Kopfschmerzen bis hin zur Migräne. Besonders charakteristisch sind die auftretenden Schwindel-Erscheinungen, die vor allem beim Aufstehen auftreten oder beim längeren Stehen, gelegentlich verbunden mit Schweißausbrüchen, Angstgefühlen und Kollapsneigung. Auch Schwarzsehen, Flimmern vor den Augen, Ohrensausen und Ähnliches ist zu beobachten.
Blutdruck zu hoch - ein hoher Blutdruck tut nicht weh.
Zu hoher Blutdruck, vom Mediziner als Hypertonie bezeichnet, ist weit verbreitet. Bei uns ist jeder 5. Erwachsene über 40 Jahre betroffen und damit mehr als 8 Millionen Menschen in Deutschland. Viele von Ihnen wissen es gar nicht, weil er keine Beschwerden verursacht. So bleibt er häufig unbemerkt und kann erhebliche Schäden verursachen. Erst diese führen dann zu Symptomen, beispielsweise zu Kopfschmerzen, Erschöpfung, Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Atemnot und Ruhelosigkeit. Außerdem erhöht er das Risiko für Schlaganfall, Aneurysma (= Ausweitung eines arteriellen Blutgefäßes), Herzschwäche, Herzinfarkt und Nierenschäden.
Diagnose
So wird der Blutdruck gemessen Gemessen wird der Blutdruck üblicherweise am Arm. Man erhält zwei Werte: den systolischen und den diastolischen Blutdruck. Jedes Mal, wenn das Herz schlägt, fließt ein Schub Blut durch die Adern. In diesem Moment ist der Blutdruck am höchsten. Der zugehörige Blutdruck wird als systolischer bezeichnet. Wenn sich der Herzmuskel entspannt, ist der Blutdruck deutlich geringer, dies ist der so genannte diastolische Blutdruck. Er hat die größere Bedeutung, denn er gibt den Basis-Druck an, der ständig vorhanden ist. Dagegen spiegelt der systolische den Spitzenwert wider.
Angegeben wird der Blutdruck in mm Hg. Hg steht dabei für Hydrargyrum, das lateinischen Wort für Quecksilber, denn bei den früher üblichen Geräten wurde über die Höhe einer Quecksilbersäule der gemessene Blutdruckwert angezeigt. Als erstes wird der systolische, dann der diastolische Wert genannt. So lautet beispielsweise ein Ergebnis '120 zu 75', geschrieben in folgender Form: 120/75 oder 120:75.
Diese Blutdruckwerte sind normal
Welche Blutdruckwerte für den Einzelnen wirklich die richtigen sind, lässt sich schwer generalisieren. Denn im Einzelfall müssen ggf. weitere vorliegende Erkrankungen und andere Faktoren berücksichtigt werden. Als anerkannte Richtschnur gelten die Werte, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihren aktuellen Richtlinien aufführt. Sie unterscheidet drei Kategorien:
optimaler Blutdruck
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bis 120/75 mm Hg
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normaler Blutdruck
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bis 130/85 mm Hg
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hoch-normaler Blutdruck
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bis 139/89 mm Hg
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Ein einmalig oder gelegentlich über die angegebenen Grenzwerte hinaus gehender Blutdruckwert bedeutet keineswegs, dass eine Hochdruckkrankheit vorliegt. Da der Blutdruck im Laufe des Tages stark schwanken kann, ist es sehr schwer, den durchschnittlichen Blutdruckwert zu bestimmen. Daher wird in solchen Fällen der Blutdruck wiederholt und meist auch in unterschiedlichen Körperhaltungen (Sitzen, Stehen, Liegen) oder mit Hilfe einer 24-Stunden-Messung geprüft.
Von einem zu niedrigen Blutdruck spricht man, wenn der systolische Blutdruck beim Mann unter 110 und bei der Frau unter 100 liegt und der diastolische für beide Geschlechter unter 60 mg liegt.
Da der Blutdruck im Laufe des Tages stark schwanken kann, ist es sehr schwer, den durchschnittlichen Blutdruckwert zu bestimmen. Daher wird in solchen Fällen der Blutdruck wiederholt und meist auch in unterschiedlichen Körperhaltungen (Sitzen, Stehen, Liegen) oder mit Hilfe einer 24-Stunden-Messung geprüft.
Ursachen
Die Störungen kommen durch eine schlechte Blutverteilung im Körper zustande. Bei Menschen mit zu niedrigem Blutdruck sackt ein Großteil des Blutes in die Venen der Beine ab. So fließt kurzfristig zu wenig Blut zum Herzen zurück.
Die Ursachen für einen zu niedrigen Blutdruck sind vielfältig
Oftmals lässt sich keine nachweisbare Ursache finden. Bei diesen Menschen ist der niedrige Blutdruck meist anlagebedingt. Man spricht dann von der so genannten konstitutionellen Hypotonie.
Doch kann der zu niedrige Blutdruck auch durch eine Krankheit verursacht sein, beispielsweise durch Herzschwäche, Herzklappenverengung, Blut- und Flüssigkeitsverluste (beispielsweise infolge eines Durchfalls und Erbrechens). Auch Infektionskrankheiten, ja sogar jede stärkere Grippe, können bereits zu einer Blutdruckerniedrigung führen. Auch Abmagerungskuren, Stoffwechselerkrankungen oder Hormonstörungen sowie Medikamente kommen in Betracht.
Bei den meisten Hochdruckkranken lässt sich keine funktionelle Ursache finden. Man spricht dann von der primären oder auch essentiellen Hypertonie. Sie kann anlagebedingt sein und tritt in manchen Familien gehäuft auf, denn bis zu 40% des Blutdrucks wird durch Erbfaktoren bestimmt. Als Risikofaktor gelten:
Übergewicht
kochsalzreiche Ernährung
psychische Belastungen, Angst, Stress, unbewältigte persönliche Probleme (z.B. Eintritt ins Rentenalter, Trennung von Bezugsperson u.a.)
Rauchen
Bewegungsmangel
Alkohol
Nur bei etwa 10 % aller Hochdruckkranken lässt sich eine direkte Ursache finden, beispielsweise eine Nierenkrankheit, eine Geschwulst an der Nebennierenrinde, eine Überfunktion der Schilddrüse, die Einnahme von blutdrucksteigernden Medikamenten oder ein anderer Grund wie z.B. Störungen des Hormonhaushaltes. Eine Überprüfung des Hormonstatus sollte deshalb zur Abklärung durchgeführt werden.
Verlauf/Folgen
Hypotoniker haben eine überdurchschnittliche Lebenserwartung! Eigentlich kann man allen Betroffenen mit gutem Gewissen zu ihrem Blutdruck gratulieren. Während der zu hohe Blutdruck ein Risikofaktor für die Entstehung zahlreicher Erkrankungen darstellt, wirkt sich der zu niedrige Blutdruck eher günstig aus, denn Menschen mit niedrigem Blutdruck haben eine überdurchschnittlich lange Lebenserwartung.
Senioren und Schwangere sollten auf normale Blutdruckwerte achtenManchmal kann der niedrige Blutdruck Krankheiten verursachen, beispielsweise bei alten Menschen. Bei ihnen kann es dadurch zu Hirndurchblutungsstörungen, Schlaganfällen, Hörstörungen und Nierenversagen kommen. Auch für Schwangere ist ein zu niedriger Blutdruck nicht ungefährlich, weil er zu einer zeitigen Entbindung und zu Durchblutungsstörungen in der Plazenta führen kann, wodurch eine Schädigung des Kindes möglich ist.
optimaler Blutdruck
bis 120/75 mm Hg
normaler Blutdruck
bis 130/85 mm Hg
hoch-normaler Blutdruck
bis 139/89 mm Hg
Bluthochdruck ist gefährlich
Wenn der Bluthochdruck unbehandelt bleibt, können sich unbemerkt schwere Komplikationen entwickeln. Es kann zu Schäden an lebenswichtigen Organen kommen (Herz, Gehirn, Nieren), die nur schwer oder gar nicht mehr rückgängig machen lassen.
Besonders belastet wird das Herz. Die Folgen können eine Herzschwäche oder sogar ein Herzinfarkt sein. Aber auch die Gefäße müssen durch den erhöhten Druck erheblich größeren Belastungen Stand halten. Sie versuchen dies, indem sie vermehrt Kalk und Fettstoffe ablagern. Leider ist diese Maßnahme letztlich gefährlich, denn sie führt zu einer Verengung der Gefäße, so dass weniger Blut durch die Herzgefäße passt. Um nun einer Mangelversorgung vorzubeugen, versucht das Herz auch diese Widerstände zu überwinden und arbeitet stärker. Irgendwann verkraftet es die Belastungen nicht mehr, und dann es kommt zu einer Herzschwäche oder einem Herzversagen. Wenn infolge des ständig erhöhten Blutdruckes der Herzmuskel zu wenig durchblutet wird, entsteht das Krankheitsbild Angina pectoris (= Herzenge). Weitere Folgen können Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen sein und damit Invalidität und Tod.
Sie sehen, es handelt sich beim Bluthochdruck nicht um einen harmlosen Befund, sondern um eine ernstzunehmende Erkrankung. Durch rechtzeitige Erkennung und richtige Maßnahmen können Betroffene praktisch ein normales, unbeschwertes Leben führen, können leistungsfähig und erfolgreich sein.